Extremwetterereignisse nehmen weiter zu und sind als Folgen des globalen Klimawandels in unseren Städten und Gemeinden deutlich spürbar. Nicht nur Starkregenereignisse und Hochwasser stellen die Kommunen vor große Herausforderungen. Auch Hitze und Trockenheit führen zunehmend zu gravierenden Folgewirkungen. Neben erheblichen Ernteausfällen in der Landwirtschaft und großen Schäden in der Forstwirtschaft (Bsp.: durch Schädlinge wie der Borkenkäfer) steigt mit lang anhaltender Hitze und Dürre auch die Gefahr von Wald- und Flächenbränden. Dies zeigte der größte Waldbrand in der Geschichte des Landes im Waldgebiet bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern Anfang Juli 2019. Bereits im Jahr 2018 sind allein durch Waldbrände fast 2500 Hektar Waldfläche verbrannt.
Gemeinden können bauliche und ökologische Maßnahmen planen und umsetzen, die der Wasserverknappung und den innerörtlichen Hitzestaus positiv entgegenwirken. Ein naturnahes Regenwassermanagement in Gemeinden ist von zentraler Bedeutung. Grünflächen, die durch Hecken oder Bäume ausreichend mit Wasser versorgt sind, dienen in der Regel als „natürliche Kühlschränke“. Die Kühlleistung kann durch die Speicherung von Regenwasser, bodenverbessernden Maßnahmen und kontinuierlicher Versorgung der Vegetation mit Wasser weiter gesteigert werden. Auch in unserer Gemeinde entstand in den letzten heißen und trockenen Sommern ein Wassermangel auf den landwirtschaftlichen Flächen und in den Gärten.
Was können wir dagegen tun?
Das kommunale Selbstverwaltungsrecht gibt den Gemeinden einen großen Spielraum aktiv zu werden. In vielen Fällen, gerade zur aktuellen Thematik des Klimawandels, ist Freiraum insbesondere für öffentliche Flächen nicht ausgeschöpft. Zu entsprechenden Planungen gibt es regionale und EU-weite Fördermöglichkeiten.
Gemeinden spielen daher eine große Rolle im Umweltschutz. Denn Umweltschutz wird vor Ort umgesetzt.
Mit dem umweltverträglichen Betrieb und Unterhalt von Bauten und Anlagen, der naturnahen Pflege von Bächen und Grünflächen oder der nachhaltigen Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen übernehmen die Kommunen gegenüber Bevölkerung und Wirtschaft eine Vorbildfunktion. Zudem sind sie oft erste Anlaufstelle für Umweltanliegen der Bewohnerinnen und Bewohner.
Naturnahe Grün- und Freiflächen sind heute für die Biodiversität und den Erhalt der Insekten- und Artenvielfalt ein Beitrag, den jede Gemeinde zum Klimaschutz leisten sollte.
Das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist ein ökonomisches Thema. Denn die Schäden, die durch Extremereignisse eintreten, werden von uns allen bezahlt.