Die Gesamtbevölkerung der BRD stieg von 1990 bis 2017 von 79,7 Millionen auf 82,7 Millionen an. Die Zahl der im ambulanten Bereich tätigen Ärzte nahm im gleichen Zeitraum von 92.289 auf 154.369 zu. In 2018 gab es einen weiteren Anstieg auf 157.288. Diese Zahlen zeigen, dass es einen Ärztemangel bezogen auf die absolute Zahl der tätigen Kollegen nicht gibt. Trotzdem ist es schwer, eine flächendeckende Versorgung mit Allgemeinärzten zu erreichen.

Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Budgetierung, zunehmende Bürokratisierung und eine schwache Infrastruktur in ländlichen Gebieten sind einige davon.

In der Großgemeinde Kolitzheim wird es nach dem heutigen Wissensstand in naher Zukunft keine Arztpraxis mehr geben. Damit ist auch das Schicksal der Apotheke ungewiss. Diese Entwicklung ist seit etwa 10 Jahren absehbar und es gelang der Gemeinde in diesem Zeitraum nicht, eine Wende herbeizuführen. Die Frage an Herrn Bürgermeister Horst Herbert nach dem „Warum“ anlässlich der Bürgerversammlungen in den letzten Jahren wurde mit „es war nicht möglich“ beantwortet. Hier möchten wir helfend mitarbeiten und nach Lösungen suchen.

Unabhängig vom Standort einer Arztpraxis ist die Frage nach Transportmöglichkeiten dorthin. Die Zahl derer, die selbständig zum Arzt fahren können, wird abnehmen. Dies trifft auch für die Zahl derjenigen zu, die für ihre Angehörigen oder Nachbarn „Fahrdienste“ übernehmen können. Zusätzlich wird die verfügbare Zeit für solche Transporte wegen der zunehmenden Arbeitsbelastung bei Vielen immer knapper. Eine Erleichterung könnte die Anschaffung eines Bürgerbusses bringen. Auch der Ausbau des Fahrradnetzes wäre hierbei sehr wünschenswert.