Topinambur- Köstliches aus der Natur
Helianthus tuberosus, auch Erdbirne, Erdartischocke, kleine Sonnenblume, Knollensonnenblume, Jerusalem-Artischocke, Indianerknolle, Ewigkeitskartoffel genannt, wird geerntet von Oktober bis Mai. Topinambur ist ein Gemüse, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut, nicht zuletzt, weil die Knollen der Pflanze den Blutzucker senken. Er wird auch als Diabetiker-Kartoffel bezeichnet, da er statt Stärke das für Diabetiker gut verträgliche Kohlenhydrat Inulin enthält. Das in Topinambur enthaltene Inulin stabilisiert den Blutzuckerspiegel und entlastet somit die wichtigen Stoffwechselorgane Bauchspeicheldrüse und Leber.
Topinambur-Knollen schmecken süßlich und haben mehr Eigengeschmack als Kartoffeln. Sie lassen sich gekocht und roh verzehren.
Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein, sagte der griechische Arzt Hippokrates.
Genau deshalb sollte man den Topinambur auf dem Speiseplan haben, gerade wenn man gesund leben möchte.
Topinambur stammt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika. Er ist sehr viel früher als die Kartoffel nach Europa gelangt, so gehörten seine Knollen hier lange Zeit zu den Grundnahrungsmitteln, bis sie von der Kartoffel weitestgehend verdrängt wurden. Inzwischen ist die 2 Meter hohe, mit der Sonnenblume verwandte Pflanze in unsere Küche wieder „angekommen“.
Im Anbau ist Topinambur pflegeleicht und stellt wenige Ansprüche an Bodenbeschaffenheit sowie Standort. Einmal angepflanzt breitet er sich gerne großflächig aus. Deshalb ist es gut, wenn man nicht genügend Platz zur Verfügung hat, die Verbreitung durch eine Wachstumsbarriere einzudämmen.
In der Küche eignet sich Topinambur als kalorienarme, ballaststoffreiche Alternative zu Kartoffeln. Er kann zur Darmsanierung verwendet werden, d.h. ohne Gewöhnungseffekt kann er auch mal für Wirbel im Darm sorgen. Weil die Knolle, richtig zubereitet, sehr schmackhaft ist, empfehle ich, diese mit etwas Fenchel-, Anis- oder Kümmelsamen zu verwenden, je nach Rezept. Die beigegebenen Samen können gemörsert und mitverarbeitet werden. Wer Topinambur kocht und die Samen nicht im Essen haben möchte, gibt diese in ein Teesieb oder in ein Leinenbeutelchen und nimmt sie nach dem Kochen wieder heraus.
Hier ein paar meiner eigens kreierten Lieblingsrezepte mit Topinambur:
Kartoffel-Topinambur-Steinpilzsuppe
Gleiche Menge Kartoffeln und Topinambur schälen und kochen, ausreichend mit Gemüsebrühe oder nach Geschmack würzen, pürieren. Frische Steinpilze reinigen und grob hacken, kurz vor dem Servieren in die heiße Suppe geben und mit ein wenig Steinpilzöl verfeinern.
Topinambur- Apfel- Sellerie- Suppe
Alles zusammen kochen, schaumig pürieren, nach Geschmack würzen und mit ein bisschen Sahne verfeinern.
Fenchel-Topinambur-Gratin
Fenchel und Topinambur zu gleichen Teilen waschen und in dünne Scheiben schneiden, mit Kräutersalz und ein wenig gemahlenen Fenchel würzen, mit Milch und Sahne bedecken und im Ofen 45 min bei 180 bis 200° backen. Zum Schluss kann das Gratin mit Käse überbacken werden.
Mit dem Topinambur kann man auch hervorragend süße Speisen herstellen, wie z.B.
Topinambur-Nusscreme
50 g Gramm Topinambur in 100 ml Wasser und 400 ml Milch kochen, dann nach 15 min pürieren, wenn die Knollen weich sind. Mit 2 EL Maisstärke, 2 EL Haselnussmus oder 50 g feinst gemahlenen Haselnüssen, und 1 bis 2 EL Blütenhonig, 1 Prise weißer Pfeffer/Nelke/Zimt, 1 Prise Meersalz abbinden, leicht abkühlen lassen, 3 Eigelbe dazu, 3 Eiweiße steif schlagen und vor dem vollständigen Erkalten unterrühren, in die erkaltete Masse 200 ml geschlagene Sahne unterheben, dann kühl stellen und servieren.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Ihre Kräuterfrau Ute Solf; www.wildes-grün.de